2012 warf das Nachrichtenmagazin Spiegel in einem Artikel¹ die Frage nach einer erhöhten Belastung von Lehmbaustoffen durch die natürliche Radioaktivität im Boden auf. Hierin wurde über Messungen in einem unbewohnten fränkischen Fachwerkhaus berichtet.
Die natürliche Radioaktivität wird durch das aus dem Erdinneren aufsteigende Edelgas Radon verursacht. Je nach geologischer Beschaffenheit des Untergrundes kann es regional erforderlich sein, ein Haus von unten gegen das Aussteigen des Gases abzudichten.
Da Lehm ein Produkt ist, dass aus Bestandteilen des Erdbodens besteht, ist deshalb ggf. auch gesundheitsgefährdende Belastung möglich. Dies gilt allerdings gleichermaßen für andere dem Boden entnommene Baustoffe wie Sand, Kies oder Kalk und Zement.
Inzwischen wurden umfangreiche Messungen zum Thema Radioaktivität im Lehm angestellt. Eine erhöhte Belastung konnte hierbei nicht festgestellt werden und liegt z.B. deutlich unter der Belastung, die von Fliesen ausgehen kann.² Die Deklaration des natürlichen Radium226, Thorium 232 und Kalium40 ist freiwilliger Bestandteil der Deklaration von Lehmbaustoffen nach DIN 18945, 18946 und 18947.
So können Planer und Verbraucher also – auch im Zusammenspiel mit anderen mineralischen Baustoffen, die Gesamtbelastung bereits bewähren der Planungsphase abschätzen. Grundsätzlich geht jedoch vom Baustoff Lehm keine erhöhte Belastung durch natürliche Radioaktivität aus.
¹ Holger Dambeck, Der Spiegel, 18.04.2012: Forscher warnen vor Strahlung in Lehmhäusern
² Prof.Dr.Ing. Christof Ziegert: Natürliche Radioaktivität von Lehmbaustoffen